300 Meter, 704 Stufen und ein Blick auf goldene Dächer

Paris – die Stadt der Liebe, die Stadt der Mode, die Stadt des guten Essens oder besser: die Stadt der vielen Gesichter. Schon ein Gedanke an Die fabelhafte Welt der Amélie genügt, um sich in dieses Stadtbild aus alten Gemäuern, einladenden Cafés und Restaurants und verträumter Akkordeonmusik hinein zu fühlen.

Die Facetten der Stadt sind unerschöpflich: der von Gustave Eiffel erbaute, etwa 300 Meter hohe Eiffelturm kann zu Fuß oder mit dem Lift erklommen werden und bietet eine fantastische Aussicht über die Stadt. Im Louvre werden neben der berühmten Mona Lisa mit 35.000 Bildern weit mehr Kunstwerke ausgestellt, als das Herz begehrt. Überquert man die Avenue des Champs-Élysées, ist nicht nur der faszinierende Blick auf den Arc de Triomphe ein Sinneskonzert, sondern auch der damit unwillkürlich verknüpfte Joe Dassin mit seinem Klassiker Aux Champs-Élysées. Schlussendlich lässt es sich in den zahlreichen Gärten und Parks, wie dem Jardin du Luxembourg, welcher Rainer Maria Rilke zu Werken wie Das Karussell inspirierte, wunderbar flanieren und entspannen.

Wer nach Paris kommt, der braucht Zeit. Zeit für diese vielen Gesichter und Zeit, um sich das Schönste darin auszuwählen.

Wahrzeichen in gewaltigen Stahlmassen: der 300 Meter hohe Eiffelturm. Foto: cw
Wahrzeichen in gewaltigen Stahlmassen: der 300 Meter hohe Eiffelturm.
Foto: cw

Auf den Spuren von Sisi

Nirgendwo spürt man den habsburgischen Charme der Donaumetropole deutlicher als auf Schloss Schönbrunn. Der großzügig angelegte Schlosspark ist ideal zum Spazierengehen. Von der Türmerstube im südlichen Turm des Stephansdoms hat man einen herrlichen Blick über Wien. Auf dem Domplatz warten Fiaker, zweispännige Kutschen, auf zahlungskräftige Kundschaft. Viel günstiger kann man die historischen Bauten entlang der Ringstraße mit der Straßenbahn erkunden. In der Spanischen Hofreitschule lohnt sich der Eintritt für die Morgenarbeit mit Musik. Wer gern ins Musical geht, kann als Studierender an der Abendkasse günstige Restkarten und mit etwas Glück sehr gute Plätze bekommen. Für Vergnügen sorgt man auch auf dem Prater, dem Jahrmarkt der Stadt. Der Naschmarkt hingegen ist ein Fest für den Gaumen: Neben verschiedensten Gewürzen gibt es auch frisches Obst, Gemüse und Delikatessen. Unbedingt in einem der zahlreichen Wiener Kaffeehäuser absteigen und im Heurigenwie ein Glas Weißwein trinken!

Fiaker an der Hofburg. Foto: jh
Fiaker an der Hofburg.
Foto: jh

Keep calm and get down to London

London ist ein Trip – was nicht unbedingt Rauschgift impliziert, jedoch Rausch und Sucht. Kein Tag ist hier wie der andere, wenn man sich in das echte Leben der Städter stürzt.
Die zahlreichen historischen, royalen Gebilde – zugegeben, man geht vorbei, wirft einen Blick drauf und schießt ein Foto, ohne sich mit dem sicherlich überaus spannenden Hintergrund genauer zu beschäftigen – sollte man mal gesehen haben.
Doch abseits dessen gibt es noch viel zu erleben. Mietet man sich Stadträder für 2 Pfund/Tag, kommt man auch mitten in der Nacht wieder ins Bett; denn die Untergrundbahn macht um 0 Uhr Feierabend. Gleichzeitig sind oberirdisch unterschiedlichste Gestalten zu entdecken, die einem jederzeit freundlich die richtige Richtung weisen. Führt der Weg aus Soho oder East-End zurück, sollte das nächtliche Lichtspiel am Piccadilly Circus bestaunt, Kings Cross gekreuzt werden (und Gleis Neun-Drei-Viertel) und sich vielleicht von einem Sonnenaufgang an der Themse betören lassen… Für Ausschlafen bleibt keine Zeit, die vielen Märkte halten etliche Schätze bereit.

In dem Trubel liegt die Kraft

„Fragt man dich nach Neapel, dann antworte: verrückt!“ Zwischen einem rasanten Alltagstrubel und einer entspannten Lebensart, zwischen Hektik, Chaos und dennoch grenzenloser Heiterkeit sind es Alltagssätze wie dieser, die man mit dieser Stadt zu verbinden beginnt.

Neapel lebt – sei es in den bunten, lauten Gassen der Spaccanapoli, in denen man zwischen Fisch- und Gemüseständen auf lachende, herzliche Menschen trifft. Sei es in den Kirchen, wie dem atemberaubenden Duomo San Gennaro, in dem die alljährliche Verflüssigung einer Ampulle des Blutes des Heiligen San Gennaro die Herzen der Menschen höher schlagen lässt. Oder sei es ein Spaziergang am Meer an der Via C. Colombo mit anschließender, ursprünglich neapolitanischer Pizza Margaritha mit faszinierendem Blick auf den „schlafenden“ Vesuv: überall sind es offene, singende Menschen, die den Charme machen in jeder Gasse einer Stadt, die verrückt ist – verrückt schön.

Blick auf den Golfo di Napoli, die Dächer der Stadt und den schlafenden Vesuv. Foto: cw
Blick auf den Golfo di Napoli, die Dächer der Stadt und den schlafenden Vesuv.
Foto: cw

Zwischen Prinsengracht und Blumenmarkt

 Das Wahrzeichen Amsterdams sind die berühmten Grachten mit ihren schmalen Häusern und wunderschönen Giebeln. Diese lassen sich am besten bei ausgedehnten Spaziergängen bestaunen. Auf dem Dam, dem größten Platz der Stadt ist immer etwas los. Neben dem Koniklijk Paleis und der Nieuwe Kerk führen Darsteller ihre Künste vor. Mitten im historischen Zentrum liegt Chinatown mit dem buddhistischen Tempel Fo-Guang-Shan-He-Hua, ein Relikt aus Seefahrerzeiten. Auf dem Blumenmarkt entlang der Singel gibt es Tulpenzwiebeln und andere Blumen in allen Variationen. Naschkatzen kommen im Pralinengeschäft Puccini auf ihre Kosten. Kulinarisch gut versorgt wird man auch in der Villa Zeezicht. Dort gibt es leckere Appeltaart mit Vanilleeis. Das Van-Gogh-Museum, das wieder eröffnete Rijksmuseum auf dem Museumsplein und das Rembrandthuis sind ein Muss für jeden Kunstliebhaber!

Foto: jh
Foto: jh

Vom melancholischen Pinselstrich der Geschichte

Wer Europa gen Osten erkunden will, dem sei Budapest als echter Geheimtipp empfohlen. Die Stadt ist von einer sehr wechselhaften Geschichte geprägt, die von der Osmanenherrschaft im 17. Jahrhundert über die Blütezeit im Habsburger Reich der Jahrhundertwende bis hin zur Gewalt der NS-Zeit und des folgenden sozialistischen Regimes reicht. Und die Vergangenheit hinterließ stets ihre Spuren: am barocken Burgviertel, dem prächtigen Parlamentsgebäude, an der Boulevardstraße Andrassy ut oder an der größten Synagoge Europas und den seit etwa hundertfünzig Jahren lebendigen Markt – und Bahnhofshallen. Zudem lässt einen die Atmosphäre der Straßen zwischen den endlosen Reihen verfallender Altbauten, mancherorts ärmlich und provisorisch wirkend, neben kleinen, stickigen Altwarenläden und unter all den geschäftigen Einheimischen kaum los, deren ungewöhnliche Sprache größere Ähnlichkeiten mit denen Mittelasiens als Europas aufweist. Ein Hauch von Stolz und Melancholie durchzieht viele Ecken; es ist der Atem einer Stadt, die schon sehr viel gesehen hat.

Kleines Juwel ganz groß

Inmitten von Wasser, auf Inseln gelegen – als Teil des riesigen Schärengartens an der schwedischen Ostküste. Stockholm ist vor allem eines – unvergleichlich jung. Nirgends sonst trifft man so viele junge Väter, die mit ihren Kinderwagen an der Flaniermeile Strandvägen spazieren und Studenten, die sich abends in den Bars am Ufer tummeln. Obwohl die Stadt recht klein ist, gibt sie immer neue Facetten von sich preis. Auf Entdeckungsreise zwischen prunkvollen Bauten in Östermalm und bunten schmalen Gassen auf der Altstadtinsel Gamla Stan, beim Seele-baumeln-lassen auf Felsen mitten im Grünen am alten Kastell, oder im zentralen Vergnügungspark Gröna Lund mit Helden der Kindheit wie Pettersson und Pippi. Besonders gutes smörgås-Brot findet man im kulinarischen Paradies der Saluhall und wer sich die vielen Stufen hinauf zum Rathausturm sparen und trotzdem nicht auf einen großartigen Ausblick verzichten möchte, dem sei der Monteliusvägen oberhalb des Südufers wärmstens empfohlen. Gerade in den Abendstunden leuchtet einem von hier das bunte Stockholm im letzten Sonnenlicht entgegen.

Die Altstadt auf Gamla-Stan am Abend. Foto: rr
Die Altstadt auf Gamla-Stan am Abend.
Foto: rr

 

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